Statement vom 01.08.2024

Britta Haßelmann und Filiz Polat zum Europäischen Holocaust-Gedenktag für Sinti*zze und Rom*nja am 2. August

Anlässlich des Europäischen Holocaust-Gedenktages für Sinti*zze und Rom*nja am 2. August erklären die Fraktionsvorsitzende Britta Haßelmann und Filiz Polat, Parlamentarische Geschäftsführerin:

Britta Haßelmann, Fraktionsvorsitzende:

„Was die Deutschen im Nationalsozialismus Sinti*zze und Rom*nja angetan haben, ist kaum in Worte zu fassen. Dies zeigt uns, wozu menschenfeindliche Hetze führen kann. Wir gedenken den ermordeten Sinti*zze und Rom*nja, die ihrer Menschenwürde und Menschenrechte beraubt wurden. Ihr So-Sein reichte aus, um sie als angebliche Feindinnen und Feinde zu brandmarken, zu entrechten, zu verfolgen und schließlich zu vernichten. Daran zu erinnern und den Opfern zu gedenken, ist wichtig. Es ist unsere Verantwortung, heute und in Zukunft Menschenfeindlichkeit und Antiziganismus entschlossen entgegenzutreten.“

Filiz Polat, Parlamentarische Geschäftsführerin:

„Am 2. August, dem Europäischen Holocaust-Gedenktag für Sinti*zze und Rom*nja, erinnern wir gemeinsam mit dem Zentralrat Deutscher Sinti und Roma und dem Beauftragten der Bundesregierung für die Belange von Sinti und Roma, Mehmet Daimagüler, an die 500.000 Sinti*zze und Rom*nja, die im Holocaust ermordet wurden.

Ausgrenzung und Diskriminierung sind leider auch heute noch Teil der Lebenserfahrungen von Sinti*zze und Rom*nja. Hetze und Gewalt gegenüber Angehörigen dieser Minderheit dürfen niemals auf Gleichgültigkeit stoßen, sondern müssen mit allen rechtsstaatlichen und gesellschaftspolitischen Mitteln bekämpft werden. Wir sind dankbar, dass durch den von allen demokratischen Fraktionen getragenen Beschluss im Bundestag die Aufarbeitung deutscher Verbrechen konsequent weitergeführt wird. Durch den Start der Bund-Länder-Kommission der Bundesregierung und allen 16 Bundesländern wurde bereits der erste wichtige Schritt getan.“

Hintergrund:

Zur Gedenkveranstaltung des Europäischen Holocaust-Gedenktags für Sinti*zze und Rom*nja am 2. August 2024 wird eine Delegation der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen den 80. Jahrestag mit den letzten Überlebenden des Holocaust an Sinti*zze und Rom*nja im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau begehen. Diesen Tag erkannte das Europäische Parlament im Jahr 2015 als Europäischen Holocaust-Gedenktag für Sinti*zze und Rom*nja an. Am 14. Dezember 2023 folgte der Deutsche Bundestag in einer gemeinsamen Entschließung aller demokratischen Fraktionen und des Vertreters der dänischen Minderheit.