Pressemitteilung vom 19.08.2024

Wissenschaftskooperationen auf Augenhöhe

Zur Veröffentlichung des Positionspapieres „Gleichberechtigte Wissenschaftskooperation weltweit“ der Deutschen UNESCO-Kommission erklärt Kai Gehring:

In einer sich rasant wandelnden multipolaren Welt müssen internationale Wissenschaftskooperationen fair und gleichberechtig ausgestaltet werden. „Niemanden zurücklassen“ ist nicht nur Grundprinzip der Agenda 2030, sondern auch erklärtes Ziel der deutschen Wissenschaftsdiplomatie.

Für die Lösung globaler Krisen ist die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in Wissenschaft und Forschung wichtiger denn je. Gerade in Ländern mit mittleren oder niedrigen Einkommen sind die lokalen Auswirkungen globaler Herausforderungen wie der Klimakrise nicht ausreichend untersucht. Die Deutsche UNESCO-Kommission leistet mit konkreten Handlungsempfehlungen für Förderlinien, WTZ-Abkommen und Ausschreibungen einen wichtigen Beitrag zu laufenden wissenschaftspolitischen Debatten. Wissenschaftskooperationen auf Augenhöhe dürfen kein Lippenbekenntnis sein.

Der faire und verantwortungsvolle Ausbau von Hochschulbildungs- und Forschungskapazitäten in Austauschprogrammen mit Ländern mit mittleren und niedrigen Einkommen verringert die strukturelle Abhängigkeit von autoritären ausländischen Regimen. Wir bringen die chancengerechte, wertebasierte und interessengeleitete Internationalisierung unserer Wissenschaft auf Kurs. Einen wichtigen Schritt sind wir mit der Aktualisierung der Bund-Länder-Strategie zur Internationalisierung der Hochschulen bereits gegangen. Um alle Potenziale gleichberechtigter Wissenschaftskooperationen zu heben, braucht es auch im Haushalt 2025 eine auskömmliche Finanzierung der Mittlerorganisationen.