Saison 2018: Grüne Tulpe - SG Deutscher Bundestag

Spielszene im Derby gegen die Sportgemeinschaft Deutscher Bundestag im Poststadion, Berlin 2012
25.06.2018

SG Chancentod gegen kaltschneuzige Tulpen

Das Spiel begann unter schlechten Vorzeichen für die Tulpe: Statt der erwarteten 15 Spieler, waren nur 12 zum Anpfiff erschienen. Und auch die bei einigen Spielern kurz aufkeimende Hoffnung, dass der Gegner nicht erscheint, war nur einer Konfusion über das richtige Spielfeld im Poststadion geschuldet. Mit zehn Minuten Verspätung und ohne Schiri ging es schließlich los.

Die Tulpen behäbig, müde - die Gegner schnell, agil, technisch stark und – vor allem – jünger. So war es kein Wunder, dass die Grünen gleich zu Beginn immer tiefer in die eigene Hälfte gedrückt wurden und immer brenzligere Situationen vor dem eigenen Tor entstanden. Glücklicherweise lag die Stärke des Bundestags an diesem Abend nicht im Torabschluss. So überstand das grüne Team die turbulente Anfangszeit und schaffte es immer öfter, die pressende Angriffsreihe des Gegners zu überspielen. Die SG  stand wie zuletzt wieder ziemlich hoch und dahinter ergaben sich Räume für die Offensiv-Tulpen. Die dann in der 18. Minute über Linksaußen Niko zu einer etwas glücklichen 1:0-Führung genutzt wurden. Er hatte sich schön auf der linken Mittelfeldseite durchgesetzt und trotz Gegnerdruck gezielt am Bundestagskeeper vorbei eingeschoben.

Zwar änderte sich am grundsätzlichen Spielbild nichts – der Bundestag drückte, die Tulpen verteidigten -, aber wenig später erhöhte Jonas gar auf 2:0. Toffi hatte die SG-Abwehr unter Druck gesetzt, der Torhüter spielte daraufhin einen Fehlpass und Jonas ließ sich das Geschenk nicht nehmen. Eine Führung, die dem Spielverlauf nicht ganz gerecht wurde, wenn nicht sogar: Auf den Kopf stellte. Wieder andere würden sagen: Kaltschneuzigkeit ist auch eine Tugend.

Mit dem 2:0 ging es in die verdiente Pause und die Tulpen mussten sich ob des glücklichen Spielstands selbst kurz kneifen. Es war aber allen klar, dass die schweren Beine in der Folge nicht leichter werden würden und die wichtigen Auswechselspieler leider nicht verfügbar waren. Und so war es nicht überraschend, dass die zweite Halbzeit dann auch vollends einseitig verlief.

Die Mannschaft des Bundestags war in Halbzeit Zwei haushoch überlegen. Die Tulpen ließen sich hinten reindrücken und konnten kaum mehr den Ball länger in den eigenen Reihen halten, geschweige denn vorne Torchancen kreieren. Doch Eine! Ein grüner Entlastungs-Eckball segelte in der 55. Minute gefährlich in den SG-Strafraum. Dort stieg der grüne Rückkehrer Sebastian in die Lüfte und es fehlten nur Zentimeter zum 3:0. Es wäre die Krönung seines starken Comebacks gewesen, doch die Latte stand leider im Weg.

Das sollte dann die letzte Tulpe-Offensivaktion fürs Spiel gewesen sein. Die letzten paar 35 Minuten fanden dann eigentlich nur noch in der grünen Hälfte statt. Der Anschlusstreffer des Bundestags in der 62. Minute kam dann auch nicht wirklich unerwartet. Und er war natürlich verdient. Die Tulpe stand angezählt wie ein getroffener Boxer auf dem Platz und einige Tulpen wurden von Verletzungen und Krämpfen gebeutelt. In der Schlußphase rollte ein SG-Angriff nach dem anderen und es schien nur eine Frage der Zeit bis zum Ausgleich. Aber große Leidenschaft, Glück, eine stark die Bälle sichernde Andrea im Mittelfeld und ein auf der Linie überragender Jochen bescherten der Tulpe an diesem Juniabend einen schmeichelhaften 2:1 Sieg.

Aus den schlechten Vorzeichen wurde also dann doch ein versöhnlicher Montagabend und die Tulpen konnten so auch mal einen echten "dreckigen Sieg" feiern. Kommt eher selten vor, kann man aber mal machen.