Im Fokus: Mittelstand

  • Der Wirtschaftsbeirat der Grünen Bundestagsfraktion bietet Raum für einen kritisch-konstruktiven Dialog zwischen Mitgliedern der Bundestagsfraktion und Unternehmensvertreter*innen unterschiedlicher Branchen und Unternehmensgrößen.
  • In dieser Wahlperiode tagt der Beirat themenspezifisch, mit jährlich wechselnden Teilnehmer*innen und Schwerpunkten. Nach wirtschaftlicher Souveränität im Jahr 2023 ist der Fokus in diesem Jahr auf den Mittelstand und Familienunternehmen gerichtet.
  • In den Sitzungen 2024 befasste sich der Wirtschaftsbeirat mit dem Arbeits- und Fachkräftemangel, mit Bürokratieabbau und der klimaneutralen Modernisierung der Geschäftsmodelle.

Kleine und mittlere Unternehmen: Motor für Innovation und Nachhaltigkeit

Kleine und mittelgroße Unternehmen (KMU) sind die Tragsäulen der deutschen Wirtschaft. Sie stehen daher im Fokus unserer Wirtschaftspolitik. Sie prägen nicht nur die wirtschaftliche Stabilität und regionale Wertschöpfung, sondern sind auch Vorreiter bei Innovationen, nachhaltigen Technologien und der Schaffung zukunftsfähiger Arbeitsplätze. Mit ihrer Flexibilität und Nähe zu den Menschen leisten sie einen wesentlichen Beitrag zur sozialen und ökologischen Transformation. Die Förderung von KMU ist daher zentral für den wirtschaftlichen Erfolg und die ökologische Modernisierung des Standorts Deutschland.

In mehreren Arbeitssitzungen haben wir uns besonders mit den Themen Bürokratieabbau und Anforderungen an die klimaneutrale Modernisierung beschäftigt.

Die Mehrheit der KMU hat Nachhaltigkeit im Blick

Die klimatischen Bedingungen sind schon jetzt extrem: die Jahre 2015 bis 2024 werden die zehn wärmsten Jahre seit Beginn der Aufzeichnung sein. Unternehmerinnen und Unternehmer sind in der Verantwortung, ihren Teil beizutragen und die Betriebe klimaneutral umzustellen. Für uns in der Politik ist es wiederum Aufgabe zu sichern, dass diese Umstellung für die Unternehmen keinen Wettbewerbsnachteil bedeutet. Das gebietet schon allein der volkswirtschaftliche Sachverstand: Während die globalen Kosten für Klimaschutz auf 2 bis 5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) geschätzt werden, drohen Klimaschäden selbst bei Einhaltung der Paris-Ziele 11 bis 29 Prozent des BIP zu kosten, bei weiterer fossiler Entwicklung (4 bis 8 Grad Erwärmung) sogar 45 bis 75 Prozent des BIP.

Der Weg geht Richtung Klimaneutralität

Kernelement der klimaneutralen Transformation ist die Energiewende und die Elektrifizierung bisher nicht elektrischer Verbräuche. Klimaschutztechnologien werden weltweit rasant billiger, während kohlenstoff-basierte Energieträger immer teurer werden. Für die Mehrheit der Unternehmen ist klar, dass Nachhaltigkeit notwendig ist: sie müssen sich verändern, sonst werden ihre Geschäftsmodelle nicht tragen. Umgekehrt ist es für sie sogar ein Vorteil: 33 Prozent der Unternehmen mit Nachhaltigkeitsinitiativen erleben eine Kostensenkung durch verbesserte Effizienz. 44 Prozent der Unternehmen verzeichnen eine bessere Rentabilität, wenn sie sich um Nachhaltigkeit bemühen.

Wir übernehmen Verantwortung

Politisch wollen wir erreichen, durch den Ausbau der Erneuerbaren Energien den Strompreis weiter zu senken und die Netzkosten abzufedern, damit die Elektrifizierung aller Geschäftsmodelle zum Erfolgsmodell wird. Außerdem sorgen wir mit klaren Vorgaben für Planungssicherheit. Das ist für Unternehmer*innen ganz essentiell, zum Beispiel wenn sie neu investieren und sich darauf verlassen müssen, dass die neue klimaneutrale Geschäftslösung sich auch rechnet. Außerdem setzen wir uns für eine Reform der öffentlichen Beschaffung ein – denn so werden neue, klimaneutrale Leitmärkte für die Produkte der KMU geschaffen. Genehmigungsverfahren werden wir weiter beschleunigen. Hier ist schon viel passiert in unserer Regierungszeit, aber wir wollen beim Bürokratieabbau noch mehr erreichen. Die von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck eingeführten Praxis-Checks sind in diesem Sinne ein geeignetes Instrument, um Prozesse gezielt und wirksam zu optimieren. Sie sollten von allen Ministerien in Zusammenarbeit mit kommunalen Verwaltungen umgesetzt werden.

Konzept des Wirtschaftsbeirats: Kritisch-konstruktiver Dialog

Der Beirat bietet Raum für einen kritisch-konstruktiven Dialog der Grünen Bundestagsfraktion mit Unternehmensvertreter*innen unterschiedlicher Branchen und Unternehmensgrößen, um die gesamte Breite der Wirtschaft abzubilden. In dieser Wahlperiode tagt der Beirat unter Leitung von Dr. Sandra Detzer, Sprecherin für Wirtschaftspolitik der Grünen Bundestagsfraktion, themenspezifisch und mit jährlich wechselnden Teilnehmer*innen und Schwerpunkten. Der Wirtschaftsbeirat ist neben dem Gewerkschafts- und Sozialbeirat einer von zwei Beiräten der Grünen Bundestagsfraktion.