18 Apr 2024

Konferenz Welt-Macht-Wissenschaft: Zwischen Kooperation und Wettbewerb

• In Zeiten multipler Krisen sind wir auf die internationale Zusammenarbeit in der Wissenschaft angewiesen.
• Gleichzeitig erfordern geopolitische Entwicklungen neue Antworten aus der Außenwissenschaftspolitik.
• Auf der Konferenz „Welt-Macht-Wissenschaft – Zwischen Kooperation und Wettbewerb“ haben wir Grüne im Bundestag uns gemeinsam mit hochkarätigen Gästen aus Wissenschaft und Politik mit genau diesem Spannungsfeld beschäftigt.


Fraktionsvorsitzende Katharina Dröge begrüßte die angereisten und digital zugeschalteten Gäste. Die aktuelle Weltlage beschäftigt alle und macht auch vor der Wissenschaft keinen Halt. Das machte auch die Staatsministerin im Auswärtigen Amt für Auswärtige Kultur-, Bildungs- und Wissenschaftspolitik, Katja Keul, in ihrer Videobotschaft deutlich. Sie beleuchtete bestehende und geplante Maßnahmen im Auswärtigen Amt, um den grenzübergreifenden Austausch zu fördern.
Die Keynote unter dem Titel "Better Together? Internationale Kooperationen in der Wissenschaft" hielt Dr. Suzanna Randall, Astrophysikerin bei der Europäischen Südsternwarte ESO in Chile. Sie lässt sich zur Astronautin ausbilden und möchte die erste deutsche Frau im Weltraum sein. Sie berichtete aus der Praxis internationaler Kooperationen: Wenn wir global mitgestalten wollen, brauchen wir Forschungsinfrastrukturen auf der Höhe der Zeit und eine engere europäische und internationale Zusammenarbeit.
Gemeinsam mit Dr. Anita Krätzner-Ebert und Prof. Sylvia Schwaag Serger und Laura Kraft MdB tauschten sich die Teilnehmenden im Forum "Zeitenwende in internationalen Forschungskooperationen? Zum Umgang mit schwierigen Partnern" darüber aus, wann Kooperationen sinnvoll und notwendig sind und welche Risiken durch Forschungskooperationen entstehen können. Am Beispiel von China wurde diskutiert, worin konkrete Herausforderungen liegen.
Im Forum "Science at Risk - Situation und Unterstützung für geflüchtete oder politisch Verfolgte Wissenschaftler*innen", geleitet durch Robin Wagener MdB und Dr. Philipp Christoph Schmädeke ging es um die Situation für Wissenschaftler*innen in Belarus, der Ukraine und Russland. Belarussische, aber auch russische Universitäten und Wissenschaftseinrichtungen sind staatlichen Repressionen ausgesetzt. In der Ukraine hat sich der russische Angriffskrieg drastisch auf die Wissenschaft ausgewirkt. Ein zentrales Thema des Forums war daher, wie Deutschland Wissenschaftler*innen in diesen Situationen helfen kann und wie es zum Wiederaufbau der Forschungsinfrastruktur beitragen kann.
Im Forum "Students On the Move - Wandel durch Austausch" beleuchteten Awet Tesfaiesus MdB gemeinsam mit Dr. Kai Sicks vom DAAD die Schnittstellen von Bildung, Migration und internationaler Entwicklung. Diskutiert wurde, welche Herausforderungen und Chancen globale akademische Mobilität mit sich bringt und über Themen wie Schutzräume und Brain-Drain als Beispiele für die komplexe Interaktion zwischen Flucht, Studium und Gesellschaft.
Das Abschlusspanel "Wissenschaftskontinent Europa: Wie sichern wir Freiheit, Souveränität und Innovationskraft?" stand ganz im Zeichen der anstehenden Europawahl: Prof. Dr. Patrick Cramer, Präsident Max-Planck-Gesellschaft, Prof. Dr. Maria Leptin, Präsidentin European Research Council, und Anke Reiffenstuel, Beauftragte für Außenwissenschafts-, Bildungs- und Forschungspolitik im Auswärtigen Amt diskutierten unter der Moderation von Kai Gehring MdB über die wichtige Rolle der EU und des Europäischen Hochschul- und Forschungsraums für internationale Wissenschaftskooperationen. In einer Zeit, in der vor allem China und die USA massiv in die klimaneutrale Modernisierung ihrer Wirtschaft investieren, ist es umso wichtiger, dass wir uns in Deutschland für eine strategische europäische Investitionspolitik einsetzen.
In seinem Abschlussstatement betonte Kai Gehring die Notwendigkeit, unsere auswärtige Wissenschaftspolitik angesichts aktueller Herausforderungen weiterzuentwickeln – interessengeleitet, risikobewusst und wertebasiert.

Uhrzeit Programm
14.00

Begrüßung (Präsenz und Stream)

Katharina Dröge MdB
Fraktionsvorsitzende
Bündnis 90/Die Grünen Bundestagsfraktion

14.10

Grußwort (Präsenz und Stream)

Katja Keul MdB
Staatsministerin im Auswärtigen Amt

14.20

Keynote "Better Together? Internationale Kooperationen in der Wissenschaft" (Präsenz und Stream)

Dr. Suzanna Randall
Astrophysikerin, angehende Astronautin und Moderatorin

15:00

Forum-Phase (nur in Präsenz)

Forum 1: "Zeitenwende in internationalen Forschungskooperationen? Zum Umgang mit schwierigen Partnern" (Dieses Forum ist bereits voll belegt. Anmeldungen hierfür sind nicht mehr möglich. Bitte wählen Sie bei eins der beiden anderen aus.)

Mit Laura Kraft MdB | Dr. Anita Krätzner-Ebert (Gemeinsamer Ausschuss zum Umgang mit sicherheitsrelevanter Forschung von DFG und Leopoldina) | Prof. Sylvia Schwaag Serger (Institut für Wirtschaftsgeschichte der Universität Lund/ Beraterin der EU-Kommission und OECD in Fragen der internationalen Wissenschaftskooperation)

 

Forum 2: "Science at Risk - Situation und Unterstützung für geflüchtete oder politisch verfolgte Wissenschaftler*innen aus der Ukraine, Belarus oder Russland"

Mit Robin Wagener MdB | Dr. Philipp Christoph Schmädeke, Direktor SCIENCE AT RISK Emergency Office, AKNO e.V.

 

Forum 3: "Students On the Move - Wandel durch Austausch" 

Mit Awet Tesfaiesus MdB | Dr. Kai Sicks, Generalsekretär Deutscher Akademischer Austauschdienst

16:00

Pause

16:30

Kurzvorstellung Forumsergebnisse

16:50

Panel "Wissenschaftskontinent Europa: Wie sichern wir Freiheit, Souveränität und Innovationskraft?" (Präsenz und Stream)

Prof. Dr. Patrick Cramer
Präsident der Max-Planck-Gesellschaft

Prof. Dr. Maria Leptin
Präsidentin European Research Council

Anke Reiffenstuel
Beauftragte für Außenwissenschafts-, Bildungs- und Forschungspolitik im Auswärtigen Amt

Moderation: Kai Gehring MdB

17:50

Abschluss (Präsenz und Stream) 

Kai Gehring MdB

18:00

Eröffnung Empfang

Anreise

Zum Paul-Löbe-Haus gelangen Sie mit der U-Bahn bis Haltestelle „Bundestag" oder der U- oder S-Bahn bis Haltestelle „Hauptbahnhof“ oder „Brandenburger Tor“ oder mit dem Bus 100 bis zur Haltestelle „Reichstag/Bundestag“. Über den Eingang Süd, gelangen Sie zum Veranstaltungsort. Um in das Paul-Löbe-Haus zu gelangen, benötigen Sie ein amtliches Personaldokument. Eine namentliche Anmeldung mit Angabe des Geburtsdatums ist im Vorfeld erforderlich.