Klasse statt Masse – für eine Landwirtschaft mit Zukunft
Veranstaltungsdetails
Über die Veranstaltung
Wir machen das: Ernährung und Landwirtschaft mit Zukunft
Im Rahmen der Internationalen Grüne Woche luden wir Grüne im Bundestag zum Parlamentarischen Abend „Klasse statt Masse: Für eine Landwirtschaft mit Zukunft“ ein. Mehr als 300 Vertreter*innen aus dem Bereich Ernährung und Landwirtschaft kamen, um über den Umbau der Tierhaltung, die Ernährungsstrategie, der Ökolandbau, die Pestizidreduktion und die Wiedervernässung von Mooren mit uns zu sprechen.
Diese sind die Themen, die sowohl vom Bundestag, vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft und auf Landesebene vorangebracht werden sollen. Eines der wichtigen Vorhaben ist der Umbau der Tierhaltung. Das Tierhaltungskennzeichnungsgesetz ist der erste Schritt und Teil eines umfangreichen Gesamtpakets in dieser Legislaturperiode. Damit wollen wir Transparenz für Verbraucher*innen, Perspektiven für Tierhalter*innen und mehr Tierschutz erreichen. Im Gespräch mit Renate Künast, unserer Sprecherin für Ernährung und Landwirtschaft, hoben Bundesminister Cem Özdemir und die niedersächsische Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte die Bedeutung dieses Vorhabens hervorhoben. Wir wollen das Jahr 2023 zum Jahr des Umbaus der Tierhaltung machen.
Cem Özdemir hob auch die positive Bilanz des Ökolandbaus hervor, die sich sehen lassen kann — im Bereich der Tierhaltung, des Wasserschutzes, der Bodenfruchtbarkeit wie auch der Treibhausgasemissionen. Deswegen hat sich die Bundesregierung das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 30 Prozent Ökolandbau in Deutschland zu erreichen. Die gesamte Agrar- und Ernährungspolitik soll dafür konsistent und ressortübergreifend daran ausgerichtet werden. Für Cem Özdemir heißt das auch, 30 Prozent der Forschungsmittel sollen für den Ökolandbau ausgegeben werden.
Eine jüngst veröffentlichte Studie der TU München zu den Umwelt- und Klimawirkungen des ökologischen Landbaus belegt, dass mit 30 Prozent Öko-Landbau Umweltkosten in Höhe von jährlich vier Milliarden Euro eingespart würden. Je schneller die Umstellung auf ökologischen Landbau erfolgt und je größer die Öko-Anbaufläche ist, desto größer ist also die Umweltentlastung und Kosteneinsparung für die Gesellschaft.
Wenn es um die Kosten der Klimakrise und die Reduzierung der Treibhausgasemissionen geht, sind nicht nur die Reduzierung der Tierzahlen und die Förderung des Ökolandbaus wichtige Hebel, sondern auch die Wiedervernässung der Moore. Alle diesen Themen stehen auch auf der Agenda der niedersächsischen Landwirtschaftsministerin Staudte. Die Wiedervernässung von Mooren ist alles andere als trivial, sowohl fachlich als auch emotional. Niedersachsen ist Moorland Nr. 1. Miriam Staudte will Forschungswissen in die Fläche tragen und setzt auf gebietsbezogene Akteursgemeinschaften.
Es braucht Menschen, die mutig vorangehen und es braucht konstruktiven Dialog. Jeder und jede ist gefragt. Dies gilt nicht zuletzt auch für die Ernährungsstrategie. Renate Künast betonte, wie wichtig es ist sich der eigenen Ernährungsumgebung bewusst zu werden. Diese zu ändern heißt gerade auch in Kindergärten, Schulen und Krankenhäusern nachhaltiges und regionales Essen auf die Teller zu bringen.