Ländliche Räume
- Mehr als die Hälfte aller Menschen in Deutschland lebt auf dem Land, in einer Klein- oder Mittelstadt und lebt gerne dort. Ländliche Regionen in Deutschland sind sehr vielfältig. In der einen Region sind viele Weltmarktführer ansässig, in der anderen schließt der letzte Dorfladen.
- Wir Grüne im Bundestag sehen eine große Chance für die ländlichen Räume. Es ist das Zuhause von vielen Familien, das Handwerk ist stark vertreten und die erneuerbaren Energien kommen von hier.
- Wir wollen das Leben in ländlichen Regionen zukunftsfest und lebenswert gestalten, unter anderem durch bessere Infrastruktur, erneuerbare Energien und nachhaltige Mobilität. Wir setzen dabei auf Bürger*innenbeteiligung und finanzielle Unterstützung für Kommunen und Unternehmen.
Darum machen wir das:
Die ländlichen Regionen Deutschlands sind vielfältig: von industriell geprägten Gebieten bis zu touristischen Orten. Diese Regionen bieten einzigartige Traditionen, Ideen, Naturressourcen und ist das Zuhause von ganz vielen Menschen.
Wir Grüne im Bundestag sind der Meinung, dass der Gegensatz zwischen Stadt und Land oft übertrieben wird. Wir sehen viel mehr die Gemeinsamkeiten und gegenseitigen Abhängigkeiten. Ländliche Gebiete sind wichtig für Deutschlands Wohlstand und erbringen die Hälfte der Wirtschaftsleistung.
Erneuerbare Energien bieten wirtschaftliche Chancen und können durch zusätzliche Einnahmen die Kommunen und damit die Menschen vor Ort stärken. Wir wollen bürokratische Hürden abbauen, um Bürgerenergieprojekte zu fördern. Die Verfügbarkeit erneuerbarer Energien wird immer wichtiger für Unternehmen.
Den Tourismus in ländlichen Regionen fördern wir durch Naturschutz und regionale Angebote, damit noch mehr Menschen den Wert der ländlichen Räume zu schätzen lernen.
Unser Ziel sind ländliche Räume mit nachhaltiger Mobilität, guter Gesundheitsversorgung und digitaler Infrastruktur. Damit Zuhause langfristig Zuhause bleiben kann und auch junge Menschen und Familien in ländlichen Regionen (wieder) ein Zuhause finden können, das zu ihrer Lebensrealität passt.
Das haben wir umgesetzt:
- EEG-Novelle/Bürgerenergie-Fonds: Die Novelle des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) im Sommer 2022 weitet die Beteiligung der Kommunen an den Gewinnen aus Erneuerbaren aus.
- Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GRW): Im Zuge der GRW-Reform konnten wir die Exportorientierung der Wirtschaftsförderung aufbrechen, sodass auch vornehmlich regional wirtschaftende Betriebe gefördert werden können. (Fachtext)
- Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK): Über den GAK-Rahmenplan 2024-2027 fördern wir Investitionszuschüsse für neue regionale Wertschöpfungsketten, um Arbeitsplätze und Weiterverarbeitung in ländlichen Räumen zu unterstützen. Darüber hinaus wurde das Regionalbudget entfristet, das gerade den Menschen in kleineren Kommunen zugutekommt sowie eine engagierte und von Eigenverantwortung getragene ländliche Entwicklung ermöglicht. (Fachtext)
- Aller.Land: Mit dem neuen Programm „Aller.Land – zusammen gestalten. Strukturen stärken.“ fördern wir Kultur, Beteiligung und Demokratie in ländlichen Räumen. Es ist bis 2030 aufgelegt, umfasst 70 Millionen Euro und schafft damit Planungssicherheit für die vielen Aktiven in den 96 teilnehmenden Regionen sowie nachhaltige Strukturen vor Ort.
- Engagementstrategie: Ziel ist es für engagierte Menschen unbürokratische und nachhaltige Rahmenbedingungen zu schaffen und so die Widerstandsfähigkeit der Zivilgesellschaft zu stärken.
- Mobilität: Wir haben die Regionalisierungsmittel für den ÖPNV in dieser Legislatur um zehn Prozent erhöht. Das kommt auch der Anbindung ländlicher Räume zugute.
- Gute Infrastruktur – überall digital: Mit der Gigabitstrategie beschleunigen wir den Ausbau von flächendeckender Glasfaser in ländlichen Regionen. (Fachtext)
Das wollen wir anpacken:
- Junges Leben auf dem Land stärken: Wir wollen unter anderem den Kinder- und Jugendplan bedarfsgerecht ausstatten und niedrigschwellige Angebote auf dem Land fördern, zum Beispiel kostenlose Internet-Hotsports in Dorf und Schulbus, Öffnung von Vereins- und Kirchenräumen nach 17 Uhr für Jugendliche.
- ÖPNV auf dem Land verbessern: Wir setzen uns dafür ein, dass Rufbus- und On-Demand-Systeme weiterentwickelt und in der Fläche gefördert werden.
- Gut alt werden auf dem Land: Wir wollen das Menschen so lange wie möglich in ihrem gewohnten Umfeld leben können und wollen dafür gemeinschaftliche Wohnformen für Senior*innen fördern und den altersgerechten Umbau erhalten und aufstocken.
- Demokratiefördergesetz: In der Zivilgesellschaft leisten engagierte Menschen in unterschiedlichen Initiativen wertvolle Arbeit für unsere Demokratie, die endlich auch verlässlich finanziert werden muss. Wir wollen ein Demokratiefördergesetz auf den Weg bringen.
- Energy Sharing: Wir wollen, dass Bürger*innen, Kommunen und Unternehmen gemeinsam Energie produzieren können und arbeiten an der Umsetzung der entsprechenden EU-Regelung.
- Gleichwertige Lebensverhältnisse: Wir wollen das Gesamtdeutsche Fördersystem für strukturschwache Regionen (GFS) konsequent weiterentwickeln, damit alle Menschen unabhängig von ihrem Wohnort vergleichbare Chancen und Angebote haben.
Weitere Texte und Dokumente zu diesem Thema:
Wir begrüßen die Initiative unseres Bundeslandwirtschaftsministers, Cem Özdemir, bereits jetzt Maßnahmen zur zukunftsfähigen Entwicklung der Fischerei in Deutschland sowie zur Kapazitätsanpassung der Kutter- und Küstenfischerei anzugehen.
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Die zunehmenden Extremwetterereignisse von Dürre und Hochwasser zeigen, wie wichtig die Anpassung unserer Dörfer und Städte an den Klimawandel ist.
In einem Fachgespräch haben wir mit Experten die Bedeutung von Stadtgrün und klimagerechte Stadtentwicklung für die Lebens- und Aufenthaltsqualität in unseren Städten und Ortskernen und den Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden diskutiert.
Eine der zentralen Frage heute ist, wie wir Landwirtschaft und damit unsere Ernährung in Zukunft sichern.