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Grüne bringen Bahnwende auf die Spur

  • Die Schiene ist der zentrale Baustein für die Verkehrswende. Im Koalitionsvertrag der Ampel wurde vereinbart, doppelt so viele Fahrgäste auf der Schiene zu transportieren. Im Güterverkehr soll der Marktanteil der Schiene bis 2030 auf 25 Prozent ansteigen. Dafür braucht es einen schnellen Ausbau des Schienennetzes.
  • Im Koalitionsausschuss Ende März haben wir Grüne nun einen entscheidenden Durchbruch für die Bahnpolitik erzielt: Wichtige Projekte für Ausbau und Modernisierung des Netzes werden enorm beschleunigt, die Investitionen in die Schiene massiv erhöht.
  • Mit der Erhöhung der Lkw-Maut durch die Einführung eines CO2-Aufschlags wird ein langjähriges grünes Konzept realisiert, denn neben dem starken Anreiz für klimafreundliche Antriebe im Straßengüterverkehr fließen die Mehreinnahmen aus der Maut hauptsächlich in die Schiene und die Verkehrsverlagerung.

Kein Verkehrsträger ist energieeffizienter als die Schiene. Der Ausbau des Bahnverkehrs ist deswegen der zentrale Baustein für die Verkehrswende in Deutschland. Züge transportieren Menschen und Güter über lange Distanzen, sicher und klimaneutral. Aktuell ist das deutsche Schienennetz jedoch deutlich überlastet – weil die Infrastruktur über Jahre und Jahrzehnte sträflich vernachlässigt wurde und mittlerweile viele Engpässe bestehen. Darunter leidet vor allem die Pünktlichkeit.

Bahnpolitische Ziele werden endlich umgesetzt

Im Koalitionsvertrag der Ampel wurde vereinbart, bis 2030 doppelt so viele Fahrgäste auf der Schiene zu transportieren. Im Güterverkehr soll der Marktanteil der Schiene auf 25 Prozent ansteigen. Dafür braucht es einen schnellen Ausbau des Schienennetzes. Dass dies nun durch konkrete Maßnahmen umgesetzt wird, ist ein zentrales Ergebnis des Koalitionsausschusses.

In den Verhandlungen haben wir Grüne erreicht, dass wichtige Ausbauprojekte künftig zum überragenden öffentlichen Interesse erklärt werden. Das wird die Planung der Projekte deutlich beschleunigen. Zusätzlich haben wir erreicht, dass in den nächsten vier Jahren 45 Milliarden Euro zusätzlich in das deutsche Schienennetz investiert werden. Damit gehen die Zeiten bloßer Lippenbekenntnisse für die Schiene zuende. Die seit vielen Jahren berechtigte Klage, dass andere europäische Länder längst viel mehr Geld für ihr Schienennetz ausgeben, verliert ihre Grundlage, denn Deutschland zieht nun nach. Mit einer verlässlichen Finanzierungsperspektive wird der Bahnausbau nun endlich anrollen. Das Ziel, die Schiene mit dem Deutschland-Takt zum Garanten für eine klimafreundliche Mobilität zu machen, kommt voran.

Klimaschutz-Reform der Lkw-Maut

Ein erheblicher Teil der neuen Schieneninvestitionen wird künftig aus der Lkw-Maut in den Schienenetat einfließen, in den kommenden vier Jahren allein 20 Milliarden Euro. Wir Grünen haben im Koalitionsausschuss durchgesetzt, dass endlich der unter Schwarz-Gelb 2011 eingeführte sogenannte Finanzierungskreislauf Straße aufgehoben wird. Wie bei der Einführung der Lkw-Maut 2005 ursprünglich auch vorgesehen und etwa von der Schweiz seit Jahrzehnten erfolgreich praktiziert, finanziert klimaschädlicher Lkw-Transport künftig den Ausbau der Schiene und schafft so die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Verlagerung des Güterverkehrs weg von der Straße.

Ab 2024 wird die Lkw-Maut um einen neuen CO2-Aufschlag ergänzt. Wir Grüne im Bundestag haben hierbei gegenüber den Koalitionspartnern durchgesetzt, den möglichen Rahmen der europäischen Richtlinie für die Straßenmaut voll auszuschöpfen und einen CO2-Preis von 200 Euro pro Tonne festzulegen. Damit erzielt die Lkw-Maut in Deutschland künftig eine maximale klimapolitische Wirkung. Ein Meilenstein für den Klimaschutz im Straßengüterverkehr.

Schiene vor Straße

Anders als viele öffentliche Äußerung suggerieren, erfüllt die Ampel mit den Vereinbarungen des Koalitionsausschusses ihr zentrales Versprechen, erheblich mehr in die Schiene als in die Straße zu investieren und allem voran Ausbau und Modernisierung der Bahninfrastruktur zu beschleunigen. Denn anders als im Bereich Straße werden Schienenprojekte, die im Bedarfsplan im Vordringlichen Bedarf oder als Fest Disponiert eingestuft sind, im neuen Genehmigungsbeschleunigungsgesetz ohne weiteres als überragendes öffentliches Interesse eingestuft. Im Bereich Straße ist dagegen ein Abstimmungsprozess mit den Bundesländern vorgeschaltet.

Insgesamt enthält das Genehmigungsbeschleunigungsgesetz Verkehr 312 Maßnahmen für die Schiene. Diese umfassen Einzelprojekte von über 4.500 Kilometer Länge und ein Investitionsvolumen von circa 100 Milliarden Euro. All das übersteigt alle Ausbaupläne für Autobahnen um ein Vielfaches. Überdies wurden in der Ampel weitere wichtige Vereinbarungen in der Bahnpolitik getroffen, zum Beispiel die Trassenpreisförderung im Schienengüterverkehr oder die digitale Ausrüstung von Schienennetz und Triebwagen.

Die neue Finanzierungssicherung für das Bahnnetz und die Einführung des Deutschland-Tickets sind zwei Schritte, die wir Grüne im Bundestag 2023 vorangetrieben haben. Mit der bevorstehenden Reform der Bahnstruktur und Etablierung einer unabhängigeren Infrastruktursparte sowie der Umsetzung der Beschleunigungskommission Schiene werden wir in den kommenden Monaten weitere bahnpolitische Weichenstellungen anpacken.

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