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Erfolgsgeschichte Deutschlandticket fortschreiben
- Das Deutschlandticket hat die Mobilität in Deutschland enorm verbessert – im ganzen Land können alle Busse und Bahnen des Regional- und Nahverkehrs mit einem bundesweit gültigen Fahrschein genutzt werden.
- Von günstigem Preis und Tarifvereinfachung profitieren Menschen und Klima: ÖPNV wird deutlich attraktiver, der Pkw-Verkehr nimmt ab, die Mobilitätswende nimmt Fahrt auf. Bund und Länder finanzieren das Deutschlandticket gemeinsam – ein Meilenstein der deutschen Verkehrspolitik.
- Das Deutschlandticket soll – Stand heute - bis 2027 fortbestehen, dann aber ist seine Zukunft unsicher. Dabei steht fest: Mit einem dauerhaft bestehenden Deutschlandticket würden sich noch mehr Menschen für den ÖPNV entscheiden, würden CO2-Ausstoß und Verkehrsbelastung weiter abnehmen.
Mit dem Deutschlandticket haben wir Grüne im Deutschen Bundestag die Grundlage dafür gelegt, mit mehr Bus und Bahn klimafreundliche Mobilität und soziale Daseinsvorsorge zu stärken. Von Bund und Ländern gemeinsam finanziert, berechtigt das Deutschlandticket für die Fahrt in allen Bussen und Bahnen des Regional- und Nahverkehrs, über alle Verbundgrenzen und kleinteiligen Tarifgebiete hinweg, und ist deutlich günstiger als die meisten bisherigen ÖPNV-Abonnements. Von der deutschlandweiten Gültigkeit und dem stark vergünstigten Preis profitieren seit Mai 2023 die Menschen in Städten, Umlandgemeinden und auf dem Land. Die für den preiswerten Tarif erforderlichen Ausgleichszahlungen leisten Bund und Länder gemeinsam. Die gesetzliche Grundlage dafür bildet das in 2023 geänderte Regionalisierungsgesetz.
Als Entlastungsmaßnahme in der Energiekrise nach dem russischen Angriff auf die Ukraine gestartet, steht mittlerweile fest: Ein bundesweites Nahverkehrsticket wollen die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland nicht mehr missen. Denn wenn es einfach und preisgünstig ist, Bus und Bahn im Alltag zu nutzen, dann wird der ÖPNV zur starken Alternative zu Pkw, Stau und Stress. Dann entsteht mit dem Deutschlandticket eine neue Erfolgsgeschichte für den ÖPNV in unserem Land.
Ein Quantensprung für die Verkehrswende
Inzwischen belegen wissenschaftliche Untersuchungen die zahlreichen positiven Effekte des Deutschlandtickets. Unter anderem hat es 12 bis 16 Prozent aller Fahrten vom Pkw auf Bus und Bahn verlagert. Insbesondere längere Strecken von etwa 30 Kilometern werden neuerdings vermehrt mit dem Deutschlandticket zurückgelegt. Denn gerade für Viel- und Langstreckenpendler*innen und für diejenigen, die in eher ländlichen Regionen unterwegs sind, macht das Deutschlandticket die Fahrt zur Arbeit günstiger und unkompliziert.
Mit dem Deutschlandticket ist es gelungen, die Menschen gleichzeitig von den Folgen der Inflation zu entlasten und Klima und Umwelt zu schützen. Die Verkehrsverlagerung vom Pkw auf den ÖPNV spart schon jetzt CO2-Emissionen in einer Größenordnung von 4 bis annähernd 7 Millionen Tonnen pro Jahr ein. Die weiteren Potenziale sind groß, wenn es gelingt, die Anzahl der heute etwa 14 Millionen Abonnentinnen und Abonnenten weiter zu steigern.
Das Deutschlandticket hat dem ÖPNV eine neue verkehrspolitische Wertigkeitverschafft und macht ihn zum zentralen Baustein einer klimafreundlichen Verkehrswende. Weil obendrein der volkswirtschaftliche Nutzen des Deutschlandtickets größer ist als die Aufwendungen von Bund und Ländern zu seiner Finanzierung, ist nicht nachvollziehbar, warum CDU/CSU und SPD seine Zukunft im Ungewissen lassen wollen.
Union und SPD stellen Deutschlandticket immer wieder in Frage
Wer schon jetzt – wie vor allem die bayerische Landesregierung – den Konflikt um die künftige Finanzierung des Deutschlandtickets anheizt, nimmt letztlich in Kauf, dass das Deutschlandticket wieder ausläuft und der ÖPNV in Deutschland in die vorherige Kleinstaaterei zurückfällt. Gerade in einem Flächenland wie Bayern, in dem vielen Menschen unzufrieden sind mit dem ÖPNV-Angebot im ländlichen Raum, ist eine solche Haltung zum öffentlichen Verkehr fatal.
Statt wie CDU/CSU und SPD enorme Preiserhöhungen in Aussicht zu stellen und die Verbraucherinnen und Verbraucher zu verunsichern, fordern wir Grüne im Bundestag, das Deutschlandticket Pendlerinnen und Pendler dauerhaft zu einem attraktiven Preis von 49 Euro im Monat anzubieten und Familien die gelegentliche Mitnahme von Kindern und Jugendlichen auf dem Deutschlandticket zu ermöglichen.
Das Deutschlandticket weiter zu verbessern und dauerhaft abzusichern ist Voraussetzung, seine Erfolgsgeschichte weiterzuschreiben. Dann werden auch Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber das Ticket vermehrt als günstiges Jobticket ihren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern anbieten.
Für ein starkes und verlässliches ÖPNV-Angebot
Wenn künftig mehr Menschen im Regional- und Nahverkehr unterwegs sind, braucht es auch zusätzliche Verbindung und bessere Taktzeiten – sowohl in der Stadt als auch in eher ländlich geprägten Regionen. Auch und gerade den Tourismus in Deutschland würde dies stärken.
Uns Grünen ist es gelungen, die Mittel, die der Bund den Ländern insbesondere für den Schienenverkehr zur Verfügung stellt, seit 2022 um eine Milliarde Euro jährlich aufzustocken. Ein umfassender Ausbau- und Modernisierungspakt war jedoch am Widerstand von SPD und FDP gescheitert.
Dabei ist sicher: Für ein besseres ÖPNV-Angebot und stabile Ticketpreise ist es erforderlich, die Mittel für den ÖPNV auf allen staatlichen Ebenen weiter zu steigern und eine flächendeckende und verlässliche Anbindungen mit Bussen, Bahnen und neuen On-Demand-Angeboten zu gewährleisten. Wir Grüne im Bundestag werden weiter darauf drängen, dass dies Ziel einer gemeinsamen klimafreundlichen Mobilitätspolitik von Bund, Ländern und Kommunen wird.
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