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Dokumentations-Zentrum 2. Weltkrieg

  • Das Dokumentationszentrum „Zweiter Weltkrieg und deutsche Besatzungsherrschaft in Europa“ (ZWBE) fußt auf einem klaren Bekenntnis zur deutschen Verantwortung für das millionenfache Leid infolge von Krieg und deutscher Besatzungsherrschaft.
  • Im Zentrum steht die Perspektive der Opfer.
  • Die Aufarbeitung historischer Lücken und der Folgen dieser Gewalt sind wichtige Voraussetzungen für das Vertrauen in eine gemeinsame Zukunft in Europa.
  • Das Dokumentationszentrum „Zweiter Weltkrieg und deutsche Besatzungsherrschaft in Europa“ (ZWBE) fußt auf einem klaren Bekenntnis zur deutschen Verantwortung für das millionenfache Leid infolge von Krieg und deutscher Besatzungsherrschaft.
  • Im Zentrum steht die Perspektive der Opfer.
  • Die Aufarbeitung historischer Lücken und der Folgen dieser Gewalt sind wichtige Voraussetzungen für das Vertrauen in eine gemeinsame Zukunft in Europa.

Die Opfer stehen im Zentrum

230 Millionen Tote in heute 27 europäischen Staaten waren die Folge des Krieges, den Deutschland über Europa gebracht hat, und der deutschen Besatzungsherrschaft. Ein Großteil der Opfer waren Zivilistinnen und Zivilisten. Trotzdem ist außerhalb von Wissenschaftskreisen in Deutschland wenig über die deutsche Kriegsführung und deutsche Gewaltherrschaft bekannt.

Doch diese gemeinsame Erfahrung prägt Europa bis heute. Im Dokumentationszentrum soll nun das Wissen von Gedenkstätten und Erinnerungsorten in ganz Europa zusammenfließen. Die Aufarbeitung und das klare Bekenntnis zur deutschen Verantwortung sind wichtige Voraussetzungen für eine Vertrauensbasis und eine gemeinsame Zukunft in Europa.

Die gemeinsame Erfahrung prägt Europa bis heute

Der in Zusammenarbeit mit dem Deutschen-Historischen Museum (DHM) entwickelte Realisierungsvorschlag zum Dokumentationszentrum „Zweiter Weltkrieg und deutsche Besatzungsherrschaft in Europa“ (Bundestags-Drucksache 20/1845) versteht sich als Einladung zum Dialog. Das ZWBE ist bewusst nicht als Museum konzipiert. Es soll vielmehr ein Ort sein, an dem dokumentiert, geforscht und Wissen vermittelt wird. Hier soll aber auch an die Opfer erinnert und ihrer gedacht werden können.

Lücken auch 77 Jahre nach Kriegsende

Die Aufarbeitung von deutschen Kriegsverbrechen und Gewaltherrschaft als Teil des kollektiven Gedächtnisses in Europa weist auch 77 Jahre nach Kriegsende immer noch Lücken auf.

In einer Dauerausstellung, länderübergreifend und thematisch gegliedert, wird es darum gehen, die Zeit zwischen 1939 und 1945 mit dem Schwerpunkt auf der Geschichte der von Deutschland besetzten Länder weiter zu erforschen und zugänglich zu machen. Ergänzt werden soll sie durch Wechselausstellungen, die sich mit der Vorgeschichte aber auch den Nachwirkungen deutscher Besatzung in Europa bis heute befassen.

Die NS-Ideologie legitimierte die Gewalt

Es geht vor allem darum, die Zusammenhänge zwischen dem rassistischen, menschenverachtenden Weltbild und der nationalsozialistische Lebensraumideologie aufzuzeigen. Schwerpunkte der Dauerausstellung sind die Shoah, der Völkermord an den Sinti und Roma, die Patientenmorde, Raub und Ausplünderung, Kulturzerstörung sowie die Zwangsarbeit und die unzähligen Lager, die Teil des Verfolgungs- und Vernichtungssystems waren. Das nationalsozialistische Weltbild, basierend auf Antisemitismus, Antiziganismus, Antikommunismus und Antislawismus, soll herausgearbeitet werden. Dabei war die Konstruktion von Feindbildern konstitutiv für den Nationalsozialismus. Der gemeinsame Feind sollte Gewalt legitimieren und in der Gegnerschaft Einigkeit schaffen.

Vermittlungsaufgabe in der Einwanderungsgesellschaft

Zugleich soll das Dokumentationszentrum dem Verlust an Erfahrungen und Wissen der Zeitzeugengeneration entgegen wirken, die altersbedingt bald nicht mehr selbst Zeugnis ablegen können wird. Denn mit dem zeitlichen Abstand wird die Erfahrung von Krieg und Gewaltherrschaft zunehmend abstrakter. Das ZWBE wird daher ein museumspädagogisches Programm für Schüler*innen anbieten. Hierfür sollen neue Formen der Wissensvermittlung entwickelt werden, die die Tatsache, dass Deutschland eine Einwanderungsgesellschaft ist, unbedingt berücksichtigen.

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