Veröffentlicht am
Destination Zukunft – Die Nationale Tourismusstrategie
- Reisen hat einen hohen Stellenwert für die Menschen. Es ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für Deutschland und Motor für eine nachhaltige Regionalentwicklung.
- Der Tourismus steht vor großen Herausforderungen: Er muss klimaneutral werden und sollte faire Arbeitsbedingungen bieten.
- Das Grün-geführte Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat mithilfe der eingerichteten Nationalen Plattform Zukunft des Tourismus die Nationale Tourismusstrategie weiterentwickelt und mit konkreten Initiativen unterfüttert.
Reisen hat für die meisten Menschen einen sehr hohen Stellenwert. Es dient der Erholung und eröffnet neue Sichtweisen und Eindrücke - auch den Menschen, die unser Land besuchen. Das belegt die schnelle Erholung des Gastgewerbes von den Folgen der Corona-Pandemie. Neben seiner Bedeutung für die Reisenden macht der Tourismus unser Land auch wirtschaftlich stark. Geprägt von vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen erwirtschaftete er im Jahr 2019 in Deutschland 216 Milliarden Euro und beschäftigte 4,1 Millionen Menschen direkt oder indirekt. Insbesondere auf dem Land kann das Gastgewerbe ein Treiber für eine nachhaltige Regionalentwicklung sein, indem es Arbeitsplätze schafft und Investitionen in die Infrastruktur, wie Bahnhöfe und Kulturangebote, fördert.
Weg zur Klimaneutralität muss beschritten werden
Aber auch die Gastbranche steht vor den Herausforderungen unserer Zeit: Der Weg zur Klimaneutralität muss beschritten werden. Natur- und Landschaft als Schatz für Touristinnen und Touristen müssen geschützt und erhalten werden. Es müssen Perspektiven für touristische Landstriche aufgezeigt werden, die mit den Folgen der Klimakrise kämpfen, wie etwa viele Wintersportregionen. Es müssen Arbeitskräfte gefunden und auch ganzjährig unter fairen Bedingungen beschäftigt werden. Mobilität muss ganzheitlicher gedacht, barrierefreier und verlässlicher werden und Schienenverbindungen erneuert, Internetverbindungen ausgebaut sowie Wanderwege angelegt werden. Nur so bleibt Deutschland auch eine Reise wert.
Das von Robert Habeck geführte Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat seine Aufgabe, die Branche bei der Suche nach Antworten zu begleiten, sehr ernst genommen. Wie im Koalitionsvertrag vereinbart, hat das BMWK die Nationale Tourismusstrategie „Destination Zukunft – Tourismus gemeinsam gestalten“ weiterentwickelt und mit einem ressortübergreifenden Arbeitsprogramm flankiert. Hierzu wurde im Oktober 2024 ein neuer Strategiebericht seitens des Ministeriums veröffentlicht und das Arbeitsprogramm der Bundesregierung aktualisiert. Im Zentrum der Strategie stehen die Themen Klimaneutralität, Arbeitskräftesicherung und -gewinnung, Effizienzsteigerung und Innovation durch Digitalisierung sowie der Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit, etwa durch den Abbau von Bürokratie.
Nationale Plattform Zukunft des Tourismus eingerichtet
Um die Strategie zu erarbeiten, wurde die sogenannte Nationale Plattform Zukunft des Tourismus eingerichtet, um mit etwa 130 Akteurinnen und Akteuren aus Bund, Ländern, Branche und Wissenschaft Ziele zu definieren und anhand von konkreten Initiativen praxistaugliche Lösungen zu entwickeln. Auch unsere Abgeordneten im Tourismusausschuss haben als Mitglieder der Plattform an der Strategie mitgewirkt. Gleichzeitig sollte die Plattform einen Austausch innerhalb der Branche auch über die Strategie hinaus anstoßen. Und das mit großem Erfolg: Inzwischen wird an 33 Initiativen gearbeitet. Darunter etwa eine Initiative, die gemeinsame Berechnungsstandards für Treibhausgasemissionen erarbeitet. Ein anderes Vorhaben treibt Lösungen zur digitalen Besucherlenkung voran, um Overtourism zu vermeiden und eine weitere Initiative besteht aus bereits durchgeführten Praxischecks im Gastgewerbe, die zum Ziel hatten, den Umgang von Gaststätten mit Dokumentationspflichten und Vorgaben zu erleichtern.
Mit dem Strategiebericht, der jetzt im Tourismusausschuss diskutiert wird, folgt Deutschland das erste Mal einer umfassende, praxistauglichen Tourismusstrategie, welche den Tourismus nicht nur als Wirtschaftsfaktor stärken möchte, sondern die auch seiner ökologischen und sozialen Funktion Rechnung trägt. Während die Tourismusstrategie der ehemaligen Großen Koalition lediglich eine Zustandsbeschreibung der Tourismusbranche enthielt, ohne diese mit konkreten Vorhaben zu unterfüttern, ist es dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gelungen, alle relevanten Akteurinnen und Akteure der Branche an einen Tisch zu holen, um gemeinsam daran zu arbeiten, dass Deutschland auch in Zukunft ein attraktives Reiseland bleibt und bestehende Probleme mit passgenauen, konsensfähigen Lösungen angegangen werden.
Weitere Texte und Dokumente zu diesem Thema
Eine neue Studie belegt den Erfolg des Tickets für den Deutschland-Tourismus.
Künftig müssen Reisende beim Einchecken nicht mehr direkt den Stift zücken, denn der sogenannte "Hotelmeldeschein" ist für Inländer bald Geschichte.
Mit dem Fortschrittsbericht gibt es erstmals ein umfassendes Konzept, um die Herausforderungen im Tourismus anzugehen.
Mit dem 49-Euro-Ticket werden Millionen Menschen entlastet, der ÖPNV in Deutschland gestärkt und wird ein echter Fortschritt für den Klimaschutz im Verkehr erreicht. Der Fortbestand des Tickets ist auch für das Jahr 2024 gesichert.