Veröffentlicht am

Berufliche Bildung stärken

  • Millionen Menschen in Deutschland haben keinen Schul- und/oder Berufsabschluss, aber dennoch Kompetenzen und Kenntnisse in Jobs erworben, die ihnen nicht formal anerkannt werden.
  • Das wollen wir jetzt ändern: Mit einem Rechtsanspruch auf eine sogenannte „Validierung“, mit dem Ziel einer vollständigen oder teilweise Anerkennung in einem Referenzberuf.
  • Ebenso verbessern wir digitale Möglichkeiten im Berufsbildungsgesetz, beispielsweise mit dem digitalen Ausbildungsvertrag.

Millionen Menschen in Deutschland haben keinen vollqualifizierenden, ersten Schul- oder Berufsabschluss und ihre Zahl steigt. Davon haben sich aber viele in jahrelanger Erwerbstätigkeit informelle Qualifikationen und Kompetenzen angeeignet oder wichtige Berufserfahrungen gesammelt, beim Jobben im Einzelhandel oder in der Gastronomie, dem Arbeiten im Familienbetrieb. Mit der fehlenden formalen Anerkennung bleiben ihnen oft der Zugang zu besseren Löhnen, Aufstiegschancen oder Weiterbildungsmöglichkeiten verwehrt. Ebenso ist es auch eine Frage fehlender Anerkennung für Lebensleistungen. Das wollen wir mit dem Berufsvalidierungs- und Digitalisierungsgesetz (BVaDiG) nun ändern.

Recht auf Anerkennung informeller Qualifikationen

Wir geben erstmals ein individuelles Recht auf eine „Validierung“, einen Nachweis informell erworbener Kompetenzen im Abgleich zu Referenzberufen, die nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG) oder Handwerksordnung geregelt sind. Dabei werden die Erfahrungen aus den Bundesprogrammen ValiKom und ValiKom Transfer des Bundes, in denen dies schon über Jahre erprobt wurde, nun in ein gesetzlich geregeltes Verfahren überführt.

Die Validierungsverfahren werden – wie auch bei ValiKom - von den Berufskammern durchgeführt, die auch für eine „reguläre“ duale Ausbildung zuständig sind. Ergebnis der Validierungsverfahren kann dann etwa die Anerkennung der erworbenen Kompetenzen als vollwertig oder teilweise vergleichbar mit denen der Ausbildung im Referenzberuf sein. Je nachdem folgen dann noch Empfehlungen für notwendige Nachqualifikationen. Auch können Prüfungen der Fähigkeiten erfolgen oder das Ergebnis der Validierung die Zulassung zur regulären Externenprüfung sein, die auch Quereinsteigende meistern müssen.

Eine erfolgreiche Validierung wird dann entsprechend mit einem Zeugnis ausgezeichnet und eröffnet vielen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern neue Wege im Berufsleben, wie die Möglichkeit von Aufstiegsfortbildungen, Jobmöglichkeiten, Eingruppierung in höheren Tariflöhne. Zudem können auch Menschen mit Behinderung, die bisher keine Ausbildung absolvieren konnten, aber in Werkstätten praktische Erfahrung gesammelt haben, profitieren. Klar ist aber, dass die Validierungsverfahren kein Ersatz für gute, reguläre und inklusive berufliche Ausbildungen sind. Daher haben wir eine Altersgrenze von 25 Jahren eingeführt. Gleichzeitig ermöglichen wir für so viele Menschen endlich verbrieft und anerkannt zu bekommen, was sie schon lange können.

Wir machen Berufliche Bildung digitaler und moderner

Gleichzeitig ermöglicht das BVaDiG viele kleine Verbesserungen zur Digitalisierung der beruflichen Bildung. Dokumente und Verfahren in der Ausbildung werden beispielsweise künftig auch digital möglich sein, wie der Abschluss eines digitalen Ausbildungsvertrags. Gleichzeitig ermöglichen wir in den Ausbildungsgängen – wo es möglich und sinnvoll ist – digitale Ausbildungsprüfungen und stellen die Rahmenbedingungen für digitale Ausbildung klar. Denn auch hier muss die duale Ausbildung dieselben Möglichkeiten nutzen können wie die akademische Ausbildung.

Weitere Meldungen zum Thema

Wissenschaft und Wissenschaftsfreiheit bieten Versprechen auf gute Zukunft

Die Wissenschaft besitzt für die Menschen einen maßgeblichen Wert für das Versprechen auf eine gute Zukunft.

Pressemitteilung
Pressemitteilung: Wissenschaft und Wissenschaftsfreiheit bieten Versprechen auf gute Zukunft
Mit der DATI schaffen wir endlich mehr Freiräume für Transfer und Ideen

Die DATI kommt. Damit setzen wir ein zentrales Versprechen des Koalitionsvertrags um und schaffen die Grundlage für eine neue Transferexzellenz in unserem Land.

Pressemitteilung
Pressemitteilung: Mit der DATI schaffen wir endlich mehr Freiräume für Transfer und Ideen
Georgiens Zukunft in der Europäischen Union

Mit repressiven Gesetzen schränkt die georgische Regierung die Arbeit von Nichtregierungsorganisationen und die Menschenrechte von LGBTIQ ein. Damit setzt sie die Zukunft des Landes in der EU aufs Spiel.

Fachtext
Fachtext: Georgiens Zukunft in der Europäischen Union
Bessere Finanzierung für Fort- und Weiterbildung

Das Aufstiegs-BAföG ist das wichtigste Mittel des Bundes für die Förderung von Fort- und Weiterbildungen von Fachkräften. Der Bundestag hat hierzu jetzt gesetzliche Verbesserungen beraten. Vor allem die finanzielle Förderung soll angepasst werden.

Fachtext
Fachtext: Bessere Finanzierung für Fort- und Weiterbildung
Ausbildungen stärken und attraktiver machen

In einem Antrag skizzieren die Koalitionsfraktionen weitere Schritte zur Stärkung der beruflichen Bildung, etwa durch bessere Berufsorientierung und mehr rechtliche Vergleichbarkeit.

Fachtext
Fachtext: Ausbildungen stärken und attraktiver machen
Es wurden keine Treffer gefunden.

Unsere Publikationen

Zwei junge Frauen sitzen auf einer Decke auf einer Wiese. Die linke Frau reckt den linken Arm in die Höhe und formt eine Faust, die rechte Frau schaut auf ihr Smartphone. Oben rechts das Logo der grünen Bundestagsfraktion.

Bildung: Gleiche Chancen für alle!

Wir wollen, dass alle Kinder und Jugendlichen ihre Talente und Potenziale entfalten können.

Flyer & Broschüren
Zur Publikation: Bildung: Gleiche Chancen für alle!

Grüne Jugendpolitik

Ob BAföG-Reform, Startchancenprogramm oder Kultur-Pass: Wir sind für euch da!

Flyer & Broschüren
Zur Publikation: Grüne Jugendpolitik
Eine Mutter schaut mit ihrem Kind auf dem Arm in den Sonnenaufgang; im Hintergrund sind Windräder zu sehen; dazu der Zeitschriftentitel Gemeinsam stärker: Klimaschutz und Zusammenhalt

Gemeinsam stärker

profil:GRÜN 4/2023

Zeitschrift
Zur Publikation: Gemeinsam stärker