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Ausbildungen stärken und attraktiver machen
- Ausbildungsberufe sind das Rückgrat der deutschen Wirtschaft und des Sozialwesens.
- Dennoch steigt die Anzahl junger Menschen ohne Berufs- oder Schulabschluss.
- Der Koalitionsantrag beschreibt weitere erforderliche Schritte.
Ohne gut ausgebildete Handwerker, Techniker, Fachberufe im produzierenden Gewerbe, Pflegekräfte oder Erzieher*innen wären wir nicht das erfolgreiche Land, das wir sind.
Jedes Jahr absolvieren Hunderttausende junge Menschen eine duale oder schulische Berufsausbildung. Jedoch wurden jahrzehntelang negative Entwicklungen zu wenig beachtet. Die Zahl an jungen Menschen ohne irgendeinen Berufs- oder Schulabschluss steigt, auf zuletzt fast drei Millionen Menschen unter 34 Jahren. Ebenso führt die Alterung der Gesellschaft zu einer wachsenden Lücke bei Arbeits- und Fachkräften. Gleichzeitig bleiben jedes Jahr über 70.000 Ausbildungsstellen unbesetzt, mehr als jeder zweite Ausbildungsbetrieb kann nicht alle Plätze besetzen. Paradoxerweise finden in anderen Regionen des Landes wiederum junge Menschen nicht ausreichend Ausbildungsplätze vor, etwa weil die Zahl der kleinen und mittleren regionalen Betriebe und damit auch Ausbildungsbetriebe seit Jahrzehnen sinkt. So bleiben auch zehntausende junge, motivierte Menschen pro Jahr ohne Ausbildungsplatz und verlassen ihre Heimatregion.
Ausbildungsgarantie und Orientierungspraktikum eingeführt
Als Koalition haben wir deswegen zahlreiche Maßnahmen beschlossen, um die bereits attraktive berufliche Ausbildung zu stärken und noch bessere Rahmenbedingungen zu liefern. Wir haben mit der Ausbildungsgarantie eine Möglichkeit geschaffen, dass jeder junge Mensch zunächst eine Ausbildung beginnen kann, auch wenn es an Plätzen vor Ort mangelt. In diesem Zuge haben wir außerdem ein von der Bundesarbeitsagentur gefördertes Orientierungspraktikum eingeführt, ebenso neue Mobilitätszuschüsse. Mit einer Exzellenzinitiative für die berufliche Bildung fördern wir Talente in der beruflichen Bildung ganz besonders, zum Beispiel durch zusätzliche Stipendien und Möglichkeiten für einen Auslandsaufenthalt. Auch die überbetrieblichen Berufsbildungsstätten erhalten eine moderne und neue Förderung.
Gleichzeitig verabreden die Regierungskoalitionen in ihrem Antrag weitere Bemühungen, um berufliche Bildung zu stärken. Die Berufsorientierung soll ausgebaut und dazu mehr Ausbildungsbotschafter*innen eingesetzt und überall Jugendberufsagenturen angeboten werden. Für uns Grüne im Bundestag besonders wichtig ist außerdem, dass wir den Deutschen Qualifikationsrahmen von einem unverbindlichen Instrument, mit dem Abschlüsse der beruflichen Bildung und das Studium vergleichbar gemacht werden, in ein Gesetz zu überführen. Dadurch schaffen wir mehr Gleichwertigkeit. Damit wollen wir jungen Menschen in Ausbildung auch ähnliche Möglichkeiten geben, einen Auslandsaufenthalt zu machen wie Studierende, über Erasmus+ oder einen Austauschdienst.
Verfahren für die Anerkennung ausländischer Qualifikationen beschleunigen
Wir wollen Anerkennung für Kompetenzen: Verfahren für die Anerkennung ausländischer Qualifikationen wollen wir beschleunigen und die Validierung von informellen Qualifikationen, die zum Beispiel durch reine Berufserfahrung erworben wurden, besser unterstützen. In Zusammenarbeit mit den Ländern wollen wir die letzten Ausbildungsgänge anpacken, in denen noch Schulgeld gezahlt werden muss und dies korrigieren. Ebenso wollen wir Daten und Forschung dazu verbessern, was mit Menschen nach der Schule und in der Ausbildung passiert, um besser verstehen zu können, warum Auszubildende ihre Ausbildung abbrechen oder nicht den passenden Ausbildungsberuf finden.
Antrag
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