Veröffentlicht am

Ambitionierte Reformen für Bürger*innen-Dialoge

  • Die EU führt mit der Zukunftskonferenz aktuell die umfassendsten Bürger*innen-Dialoge in ihrer Geschichte, um dringend erforderliche Reformen zu identifizieren und anzuschieben.
  • Mit dem anstehenden Zwischenbericht darf die Konferenz nicht enden. Die Stimmen der Bürger*innen dürfen mit den Dialogen nicht verhallen, sondern müssen in ambitionierten Initiativen münden.
  • Wir sehen die Konferenz als Chance, um den Zusammenhalt in Europa durch mehr Demokratie und Rechtsstaatlichkeit zu stärken.

Mit der Konferenz zur Zukunft Europas hat die Europäische Union (EU) am 9. Mai 2021 den bislang größten Dialogprozess mit ihren Bürgerinnen und Bürgern angestoßen, um konkrete Reformen für die EU zu identifizieren und anzuschieben. Das ist angesichts der Herausforderungen mit der Pandemie, der Klimatransformation, den Rechtsstaats- und Demokratiefragen sowie den globalen Interessenkonflikten mit China und Russland nötiger denn je.

Umfassendste Bürger-Konsultation der EU

In vier europäischen Bürgerforen aus 800 per Zufall gelosten Personen werden Empfehlungen erarbeitet, die von einer Plenarversammlung debattiert und beschlossen werden. Individuelle Ideen und solche nationaler Bürgerforen werden auf einer digitalen Plattform gesammelt und fließen in die Beratungen mit ein. Die Bundesregierung hat gerade am 15./16. Januar 2022 ein nationales Bürgerforum erfolgreich durchgeführt, dessen Ergebnisse in der jüngsten Plenarversammlung am 21./22. Januar 2022 präsentiert wurden.

Entscheidende, nicht finale Konferenzphase

Die Zukunftskonferenz tritt jetzt mit der französischen EU-Ratspräsidentschaft in eine entscheidende Phase. Am 9. Mai 2022 soll ein erster Zwischenbericht mit Schlussfolgerungen zu Reformen etwa in den Bereichen Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Klimawandel, Umwelt und Gesundheit vorgestellt werden. Wir erwarten, dass die Ergebnisse der Plenarversammlung umfassend Eingang in den Bericht finden. Die Arbeit der Zukunftskonferenz darf an dieser Stelle aber nicht enden, sondern sollte fortgesetzt werden, um in einem inklusiven Verfahren in einem Abschlussbericht mit konkreten Maßnahmen zu münden. Die ursprüngliche Dauer von 2 Jahren wurde schließlich durch die Pandemie erheblich durcheinander gewirbelt.

Stimmen der Bürger*innen ernst nehmen

Die Zukunftskonferenz muss am Ende mehr als ein Symbol sein. Die Stimmen der Bürger*innen dürfen mit den Dialogen nicht verhallen. Es geht letztlich um nicht weniger, als den Zusammenhalt in Europa durch einen von den Menschen breit getragenen Fortschritt des europäischen Projekts zu stärken. Deshalb müssen die Ergebnisse sichtbar in konkreten Reformen münden. Falls hierfür Vertragsänderungen nötig sind, sollte es im Anschluss an die Konferenz einen verfassungsgebenden Konvent geben.

Mehr Fortschritt für Europa wagen

Wir haben uns als Regierungskoalition darauf verständigt, die Zukunftskonferenz als Chance für Reformen zu nutzen. Unser Ziel ist die ambitionierte Weiterentwicklung der EU, perspektivisch zu einem föderalen europäischen Bundesstaat. Dezentral organisiert, auch nach den Grundsätzen der Subsidiarität und Verhältnismäßigkeit, und mit der Grundrechtecharta als Grundlage. Das setzt voraus, dass wir besonders Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in Europa stärken. Der Kuschelkurs gegenüber Orban und Co. muss enden. Die Kommission und der Rat müssen die Rechtsstaatsinstrumente konsequenter durchsetzen und durch ein Gremium unabhängiger Expertise weiterentwickeln. Das Europäische Wahlrecht wollen wir durch transnationale Listen und verbindliche Spitzenkandidierende ergänzen.

Weitere Meldungen zum Thema

Weltbanktagung Washington - Investieren in globale Gerechtigkeit und Krisenresilienz

Die zunehmende Verschärfung von Krisen wie der Klimakrise oder gewalttätiger Konflikte und die parallel steigende Überschuldung vieler Länder des globalen Südens erfordert eine verstärkte globale Zusammenarbeit

Pressemitteilung
Pressemitteilung: Weltbanktagung Washington - Investieren in globale Gerechtigkeit und Krisenresilienz
Georgiens Zukunft in der Europäischen Union

Mit repressiven Gesetzen schränkt die georgische Regierung die Arbeit von Nichtregierungsorganisationen und die Menschenrechte von LGBTIQ ein. Damit setzt sie die Zukunft des Landes in der EU aufs Spiel.

Fachtext
Fachtext: Georgiens Zukunft in der Europäischen Union
Für die Würde der auf der Flucht Verschwundenen

Die Parlamentarische Versammlung des Europarats hat Empfehlungen zum würdigen Umgang mit auf der Flucht verstorbenen oder vermissten Menschen beschlossen. Die Initiative hierzu kam vom grünen MdB Julian Pahlke.

Fachtext
Fachtext: Für die Würde der auf der Flucht Verschwundenen
Eine gemeinsame Perspektive für Landwirtschaft und Ernährung

Der strategische Dialog zur Zukunft der Landwirtschaft in der EU wurde abgeschlossen. Wir begrüßen den Fokus auf Ernährungssicherung, Absicherung von Agrarbetrieben, Stärkung der ländlichen Räume und die Bewältigung der Klimakrise.

Fachtext
Fachtext: Eine gemeinsame Perspektive für Landwirtschaft und Ernährung
Sicherheit und Stabilität in Bosnien und Herzegowina

Die Bundeswehr beteiligt sich an der europäischen Friedenssicherungsmission EUFOR in Bosnien und Herzegowina. Wir begrüßen die Fortsetzung dieses für die Stabilität in der Region wichtigen Einsatzes.

Fachtext
Fachtext: Sicherheit und Stabilität in Bosnien und Herzegowina
Es wurden keine Treffer gefunden.

Unsere Publikationen

Für ein starkes Europa

Wir wollen Freiheit, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie in Europa schützen und fördern.

Flyer & Broschüren
Zur Publikation: Für ein starkes Europa
Menschen, die sich an den Händen halten

Demokratie und Zusammenhalt

profil:GRÜN 4/2024

Zeitschrift
Zur Publikation: Demokratie und Zusammenhalt

Pandemie

Zeitschrift
Zur Publikation: Pandemie