Statement vom 02.05.2024

Kirsten Kappert-Gonther zur heute vorgestellten Suizidpräventionsstrategie

Zur heute vorgestellten Suizidpräventionsstrategie erklärt Kirsten Kappert-Gonther, Mitglied im Gesundheitsausschuss:

„Die heute vorgestellte Suizidpräventionsstrategie ist ein richtungsweisender Anfang, um Menschen mit Suizidgedanken besser aufzufangen und nicht allein zu lassen. Die Zahl der Suizide lag zuletzt nach vielen Jahren erstmals wieder über 10.000 Menschen im Jahr. Alle 52 Minuten nimmt sich in Deutschland ein Mensch das Leben, etwa alle fünf Minuten kommt es zu einem Suizidversuch. Das darf niemanden kalt lassen. Suizidalität entwickelt sich immer im Kontext der Lebenssituation und ist in der Regel nicht der Wunsch nach dem Tod, sondern nach einer Pause von einer als unerträglich empfundenen Lebenssituation. Der parlamentarische Beschluss zur Stärkung der Suizidprävention wurde im letzten Sommer interfraktionell breit getragen und sieht als nächsten Schritt ein Suizidpräventionsgesetz vor, um flächendeckend Angebote für Betroffene zu schaffen. Es ist zu begrüßen, dass Minister Lauterbach heute ein Suizidpräventionsgesetz angekündigt hat.

Die notwendigen Maßnahmen, wie die Einrichtung einer bundeseinheitlichen Nummer, an die sich Menschen mit Suizidgedanken rund um die Uhr wenden können, sind im Antrag bereits vorgesehen. Es ist gut, dass die Suizidpräventionsstrategie dafür nun den Grundstein legt. Es darf aber nicht dabei bleiben, nur ein Konzept zu erstellen. Die Umsetzung muss auf dem Fuße folgen. Zudem dürfen die Forderungen aus der Wissenschaft nicht ungehört bleiben, dass eine bessere Datengrundlage über Suizide, aber auch über die Wirksamkeit von Maßnahmen, gefördert werden sollte. Eine Enttabuisierung und das Reden über Suizidgedanken sind grundlegend für eine wirksame Suizidprävention.“