Tarifparteien und Politik sind gefordert, die Konjunktur zu stabilisieren
Anlässlich der von der Bundesagentur für Arbeit veröffentlichten Arbeitsmarktzahlen für den Monat Juni erklärt Frank Bsirske, Sprecher für Arbeit und Soziales:
Der deutsche Arbeitsmarkt hat sich im Juni trotz der düsteren Rahmenbedingungen und Zukunftserwartungen vergleichsweise robust entwickelt. Die Entwicklung des Arbeitsmarkts in den kommenden Monaten wird entscheidend von den Ereignissen an den Rohstoffmärkten, dem Krieg in der Ukraine und dem Konsumklima abhängen.
Ein drohendes Gas-Embargo könnte der Wirtschaft Schaden zufügen. Insbesondere in der chemischen Industrie, die einen wesentlichen Pfeiler der deutschen Industrie darstellt, haben sich die Zukunftserwartungen eingetrübt. Weitere Unwägbarkeiten bringen die Lockdowns in China. Noch ist nicht absehbar, wie sich diese auf den internationalen Warenverkehr und damit auf die Lieferketten auswirken werden. Die Inflation dürfte in den kommenden Monaten hoch bleiben und einen erheblichen Einfluss auf das Lohn-Preisgefüge haben. Zudem ist der GFK-Konsumklimaindex auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Erhebung 1991 eingebrochen.
Daher ist die „Konzertierte Aktion“ im Kanzleramt eine Chance, um die wirtschaftliche Situation der Beschäftigten und die Konjunktur zu stabilisieren. In den kommenden Monaten muss dafür gesorgt werden, dass die Kaufkraft der unteren und mittleren Einkommensgruppen stabilisiert wird, um zu verhindern, dass die Menschen in existenzielle Nöte geraten. Hier sind den kommenden Monaten die Tarifparteien gefordert, ergänzt und unterstützt durch staatliches Handeln.