Landes- und Bündnisverteidigung und Klimaschutz gehen zusammen
Zur Nachhaltigkeits- und Klimaschutzstrategie des Bundesministeriums der Verteidigung erklären Niklas Wagener, Mitglied im Verteidigungsausschuss, und Sara Nanni, Sprecherin für Sicherheitspolitik:
Der Klimawandel und dessen Folgen stellen eine erhebliche Bedrohung für die Menschheit dar. Angesichts der Größe der Herausforderung müssen alle Ressorts der Bundesregierung ihren Beitrag zur Bekämpfung der Klimakrise und für mehr Nachhaltigkeit leisten. Der Bundeswehr kommt als sehr großer Emittent eine besondere Verantwortung zu. Wir begrüßen es deshalb sehr, dass Verteidigungsminister Pistorius und das Verteidigungsministerium mit der Nachhaltigkeits- und Klimaschutzstrategie hier nun ihren Beitrag leisten.
Es gibt keinen Widerspruch zwischen der Erhöhung der Einsatzbereitschaft der Bundeswehr und der Umsetzung von Klimaschutz- und Nachhaltigkeitszielen. Deshalb freuen wir uns nun umso mehr, dass nun auch das Bundesverteidigungsministerium Landes- und Bündnisverteidigung, also den Schutz Deutschlands und unserer Bürgerinnen und Bürger, und Klimaschutz, also den Schutz der Zukunft unserer Bürgerinnen und Bürger auf diesem Planeten, zusammendenkt. Beiträge zum Klimaschutz sind auch im Eigeninteresse der Bundeswehr. Energieeffizienz in den Liegenschaften spart Kosten, dezentrale Versorgung kann die Resilienz erhöhen und wenn die globale fossile Infrastruktur abgewickelt wird, braucht es für die Streitkräfte Alternativen, die funktionieren. Daran arbeitet die NATO bereits, Deutschland zeigt mit dieser Strategie, dass es bereit ist, die Herausforderungen ernsthaft anzunehmen.
Auch im Bereich der Infrastruktur steht das Bundesverteidigungsministerium vor Herausforderungen: 1500 Liegenschaften und mehr als 33.000 Gebäude müssen energetisch saniert werden, das betrifft nicht nur den Geschäftsbereich des Bundesverteidigungsministeriums, sondern auch die Bundesländer und die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben. Mit nachhaltigen, klimaschonenden Baustoffen, Effizienzsteigerung und der Nutzung von erneuerbaren Energien können sogar Null- oder Plusenergiehausstandards erreicht werden. Insbesondere in diesem Bereich besteht ein erhebliches Einsparpotenzial für Treibhausgasemissionen. Auch der Ausbau der Lade-Infrastruktur für Elektroautos muss zügig vorangetrieben werden. So könnte die Bundeswehr eine Vorbildfunktion einnehmen.