Pressemitteilung vom 05.06.2024

Die globale Energiewende gerecht gestalten

Zur Bonn Climate Change Conference erklärt Kathrin Henneberger, Obfrau im Ausschuss für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung:

Auf der diesjährigen UN-Klima-Zwischenkonferenz ist es entscheidend, die Beschlüsse der letzten Weltklimakonferenz (COP28) konsequent voranzutreiben: Der vereinbarte weltweite Ausstieg aus den fossilen Energien muss durch eine gerechte Energiewende umgesetzt werden. Das Ziel, global bis 2030 eine Verdreifachung der erneuerbaren Energien zu erreichen, benötigt eine Verankerung in den neuen ambitionierten Klimazielen der Länder sowie eine Mobilmachung staatlicher und privater Finanzierung. Dazu müssen die weltweiten Finanzströme mit einer emissionsarmen und klimaresistenten Entwicklung in Einklang gebracht werden.

Mehr als 700 Millionen Menschen haben weltweit noch keinen Zugang zu Elektrizität. Im Zentrum einer gerechten Energiewende steht deshalb neben dem Wechsel von Fossilen zu Erneuerbaren auch der Ausbau der Energieversorgung. Der Zugang zu Energie ist entscheidend für bessere Lebensbedingungen, Zugang zu Bildung und Aufbau von Infrastruktur wie medizinischer Versorgung. Um Regionen sowie Menschen, die Energiearmut erleben, wirksam bei der Klimatransformation zu unterstützen, ist eine deutliche Aufstockung der globalen finanziellen Mittel erforderlich. Aus diesem Grund ist auch von zentraler Bedeutung, dass wir uns jetzt bei der kommenden UN-Klimakonferenz (COP29) für ein starkes Post-2025 Klimafinanzierungsziel einsetzen, welches die realen Bedarfe für die Minderung und Anpassung sowie die unvermeidbaren Schäden und Verluste der Klimakrise berücksichtigt.

Die globale Energiewende kann nur durch Zusammenarbeit gelingen: Mit gemeinsamen Partnerschaften für eine gerechte Transformation unterstützen wir bereits Länder beim Übergang von einem fossilen zu einem erneuerbaren Energiesystem. Diese Partnerschaften müssen nun weiter ausgebaut werden: Sie sollten sozial-gerecht, nachhaltig, gender-sensitiv, inklusiv und partizipativ ausgestaltet sowie transparent evaluiert und weiterentwickelt werden. Um sicherzustellen, dass alle Menschen an der Energiewende teilhaben können, müssen die weltweiten Maßnahmen den Grundsätzen einer gerechten Transformation (‘Just Transition’) entsprechen. Das bedeutet konkret, bei dem Übergang in die fossil-freie Zukunft eine nachhaltige Entwicklung zu fördern und globale Ungleichheiten zu verringern.