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Jahreswirtschaftsbericht 2025
Zur Vorstellung des Jahreswirtschaftsberichts 2025 erklärt Dr. Sandra Detzer, Sprecherin für Wirtschaftspolitik:
Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel. Geopolitische Spannungen, die Klimakrise und der demographische Wandel und die Klimakrise bringen große strukturelle Herausforderungen. Hinzu kommen hausgemachte Probleme des Standortes Deutschland, die erst in den letzten drei Jahren aktiv angegangen wurden. Es rächt sich jetzt, dass frühere Bundesregierungen die Abhängigkeit von russischem Gas zugelassen oder Fachkräfteeinwanderung ausgebremst haben.
Das Bundeswirtschaftsministerium unter der Führung von Minister Habeck hat entscheidende Erfolge vorzuweisen. Sowohl strukturelle als auch konjunkturelle Herausforderungen wurden angepackt und eben nicht ausgesessen. Mit einem beispiellosen Kraftakt ist es als Antwort auf den russischen Angriffskrieg gelungen, Deutschlands Energieversorgung zu sichern und das Land von der Abhängigkeit von russischem Gas zu befreien. Strom-, Gas- und Wärmepreisbremsen waren erfolgreich. Heute liegen die Industriestrompreise unter dem Niveau der Jahre 2017-20. Zugleich ist es gelungen, die Inflation erfolgreich zu bekämpfen und die Arbeitslosigkeit auf einem im EU-Vergleich sehr niedrigen Niveau zu halten. Nie waren mehr Menschen in Deutschland beschäftigt: 46 Millionen. Das liegt auch an der Fachkräfteeinwanderung, die diese Regierung erfolgreich gefördert hat. Die Zahl der Gründungen ist auf Rekordniveau und die Gründungsfinanzierung attraktiv wie nie.
An diese wichtigen Entscheidungen gilt es anzuknüpfen. Deutschland muss sich als Exportnation neu erfinden und die industriepolitische Basis auf die klimafreundlichen und digitalisierten Märkte der Zukunft ausrichten. Das ist eine immense Aufgabe, die nur gemeinsam mit unseren europäischen Partnern zu meistern ist. Entscheidende Maxime einer guten Wirtschaftspolitik ist darum nicht Germany First, sondern Europe United. Den europäischen Binnenmarkt zu vollenden, brächte enorme Vorteile für die deutsche Wirtschaft.
Deutschland braucht eine Investitionsinitiative, um private und öffentliche Investitionen zu stärken. Deutschland lebt seit Jahren auf Verschleiß, 400 gesperrte Brücken sind dafür trauriges Zeugnis. Wir Grüne schlagen deshalb einen Deutschland-Fonds vor, der auch die Reformstaus in Länder und Kommunen angeht. Außerdem müssen private Investitionen angereizt werden.
Attraktivere Arbeitsbedingungen für Frauen, Zugewanderte und ältere Menschen lindern das Arbeits- und Fachkräfteproblem. Und wir dürfen im Kampf gegen den Klimawandel nicht zurückstecken, um Katastrophen wie zuletzt in Los Angeles mit extrem hohen Folgekosten zu vermeiden. Gerade deutsche Unternehmen können auf den Märkten für Zukunftstechnologien erfolgreich sein, wenn die politischen Rahmenbedingungen gut und verlässlich sind. Der von dieser Bundesregierung begonnene und nun auch von der EU-Kommission priorisierte Bürokratieabbau muss fortgeführt werden.