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Für eine zukunftsfähige Musikwirtschaft: Faire Vergütung beim Streaming

Zur Musikstreaming-Studie des Forschungsnetzwerks Digitale Kultur erklärt Erhard Grundl, Sprecher für Kultur- und Medienpolitik:

Die Ergebnisse der aktuellen Streamingstudie des Forschungsnetzwerks Digitale Kultur markieren einen entscheidenden Schritt auf dem Weg hin zu einer Kreativwirtschaft, die Arbeit fair entlohnt und sich zukunftsfest weiterentwickelt. Die gewonnenen Erkenntnisse machen deutlich: Es gibt großen Handlungsbedarf und für die Musikbranche ist es dringend notwendig, jetzt mit Neuregelungen zu beginnen.

Dass 75 Prozent der Umsätze an 0,1 Prozent der Künstler*innen ausgeschüttet werden, zeigt die einseitige Bevorzugung einzelner Großverdiener und Musik-Genres durch das aktuell angewandte Pro-Rata-Modell. Es ist höchste Zeit, die ganze Breite der Musikschaffenden und Kreativen, die gemeinsam das Fundament der Branche sind, zu stärken. Die Attraktivität und der Umsatz der Streaming-Dienste beruht auf der riesigen Zahl an verfügbaren Musiktiteln, die von allen Künstlerinnen und Künstlern geschaffen wurden. 

Wir brauchen faire Vergütungsmodelle zugunsten aller Urheberinnen und Urheber und nicht nur derjenigen, die den Markt dominieren. Dazu gehören die faire Verteilung von Erlösen genauso wie ein Einblick und funktionierende Neuregelungen in Entlohnungssysteme, die sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt haben. Nun ist es Zeit, nachzuziehen.

Die Branche steht vor der Herausforderung, zukunftsfähige Lösungen zu finden, die die Menschen in der Kreativwirtschaft langfristig stärken und zugleich sicherstellen, dass die Grundlagen der Musikproduktion fair gewürdigt werden. Es ist eine zentrale Aufgabe, die Bedingungen für alle Beteiligten angemessen zu gestalten und damit die gesamte Branche zu stärken.

Hier ist die Politik gefragt, denn ohne Auskunft der Streaminganbieter, ohne Anlaufstellen und ohne Zugriff darauf, wie entlohnt wird, braucht es neue Impulse, um die Branche wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Es ist höchste Zeit, denn es geht um die Zukunft einer gesamten Branche.