Saison 2019: Grüne Tulpe - Auswärtiges Amt

01.07.2019

Die Hitzeschlacht von Tenne 1

Die Sahara-Hitze hat Berlin fest im Griff, doch wie damals 86 in Monterrey Deutschland gegen Mexico ließen sich Tulpen und Diplomaten vom Auswärtigen Amt davon nicht abhalten, sich einen heißen Schlagabtausch zu liefern.

Die Tulpe massierte ihre Spielstärke heute im Mittelfeld und traf da auf einen überlegenen Gegner. Doch nach dem ersten Abtasten zeigte sich gleich die Verwundbarkeit der deutschen Außenpolitik: in der Verteidigung. Drei präzise Pässe im Mittelfeld über Philipp Bleckmann, Matthias Daun und in den Lauf des pfeilschnellen Niko. Der ist nicht zu halten und schließt zum 1:0 für die Tulpe ab. Ein seltenes Hochgefühl für die Tulpen in der jüngeren Vergangenheit.

Doch nun begannen die Auswärtigen mehr und mehr Druck aufzubauen, wobei jedoch wenig Zählbares zustande kam. Umgekehrt gelangen der Tulpe aber auch kaum Entlastungsangriffe. Ein ums andere Mal klärte Tulpen-Abwehrchef Stefan Witt, weil der verflixte Ball aber immer irgendwie auf seinen Linken kam, meist dem Gegner in den Fuß oder zur nächsten Ecke. So hielt die dünne grüne Führung. Dann endlich ein früh abgefangener Ball und schneller Angriff der Internationalen über links bis runter zur Grundlinie, von da ein Pass wie aus dem Lehrbuch zurück vorbei am Torwart. In der Mitte ist Wienges nicht am Mann und der Mann aus dem AA trifft zum Ausgleich 1:1.

Und kurz darauf probieren die Diplomaten es noch einmal mit dieser Variante. Der grüne Ersatz-Goalie Julian Schreck verhindert aber den Pass, der Amt-Stürmer stochert sich mit dem Ball dennoch vorbei, ist am Fünf-Meter-Raum frei mit Ball vor dem leeren Tor. Das muss es doch sein. Aber auf der Linie wirft sich wiederum Wienges in den Schuss und blockt ab. Und dann ist die Chance schon wieder vorbei. Kurios!

Wie auch kurze Zeit später nach einer Ecke. Der Schuss aus dem Rückraum wird abgefangen, der Befreiungsschlag landet aber wiederum am Schienbein des Erben Joschka Fischers (Nota Bene: Joschkas Erben im Amt sind hier gemeint!) und senkt sich von da aus in einer perfekten Bogenlampe über Freund und Feind im überfüllten Sechzehner, unhaltbar für Keeper Julian ins Netz. Oh Schreck: 2:1 für das Amt. Schon wieder kurios!

Auf der Gegenseite eröffnet ein Fehlpass plötzlich dem Einkauf der Grünen Steffen K. von den zahlreicher angetretenen Gegnern die Chance zum Ausgleich. Doch mit einer sensationellen Flugshow rettet der ministeriale Rückhalt seiner Mannschaft die Führung.

Die zweite Halbzeit scheint schnell klare Verhältnisse zu schaffen. Die Überlegenheit der Diplomaten wird erdrückend. Gleich zu Beginn landet ein flacher platzierter Schuss aus dem Gewühl von der Strafraumgrenze zum 3:1 im kurzen Eck.

Aber die neue Grundaufstellung der Grünen mit Fünfer-Mittelfeld schafft Anspielstationen hinter der Sturmreihe. Und von dort aus gelingt es nun den Tulpen ein ums andere mal durch Pässe in die Spitze Überzahlsituationen zu schaffen. Absolut abgeklärt nutzt Steffen K. eine solche, schlägt noch einen Haken und trifft unhaltbar vom Strafraum ins Netz zum 3:2- Anschlußtreffer.

Eine Wende scheint möglich. Doch kurz darauf fällt das zweite Billard-Tor. Ein Schuss von links ins Gewühl, der GreenkeeperJulian taucht schon ab, da trifft der Ball den mitgelaufenen Emiliano, von aus er unhaltbar im freien Eck einschlägt 4:2.

Und schon geht es weiter. Wieder stürmt Niko unhaltbar in den Sechzehner und etwas unglücklich tritt ihm ein Amt-Verteidiger auf den hinteren Fuß. Ungeschickt, aber klarer Elfmeter. Nomineller Schütze der Tulpen: Wienges kommt aufs Feld. Aber Käpt’n Stefan W. nominiert Markus L., den Auswärtigen Amt-Kollegen unter den Grünen, und Wienges – ganz im Stile eines Lothar Matthäus – kneift. „Wäre, wäre – Fahrradkette“, der Elfmeter landet am Pfosten.

Und nun folgt, was folgen muss, wenn in einem offenen Schlagabtausch der eine zu viele Chancen vergibt und der andere sowieso besser ist. Aus zweiter bis dritter Reihe zieht der Amtmann ab und versenkt einen wunderschönen Fernschuss aus 30 Metern Entfernung, der sich perfekt unter die Latte senkt, unhaltbar zum 5:2.

Und als die Tulpen nun zumindest noch bis zum Ende alles versuchen wollen, rollt ein letzter Angriff über links, die Flanke landet im Fuß des auswärtigen Stürmers, der kontrolliert ihn sehenswert, legt ihn mit der Ballannahme am Torwart vorbei und schiebt ihn zum 6:2 Endstand ins leere Tor.

In der Höhe etwas zu hoch, aber insgesamt absolut verdient, möchte der gewillte Betrachter dennoch den Tulpen zurufen, ihre grünen Bemühungen fortzusetzen, und der deutschen Außenpolitik die Verteidigung dessen nicht zu vernachlässigen, worauf sie grün-det.

In diesem Sinne: Bis zum nächsten Mal von gleicher Stelle.